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Was ist Sadomasochismus?

Die Bezeichnung Sadomasochismus besteht dabei aus einer Zusammenziehung der beiden Begriffe Sadismus und Masochismus, welche die jeweilige Ausrichtung hinsichtlich des aktiven, beziehungsweise passiven Erlebens beschreibt.
Sadismus wird auch abgekürzt durch den Begriff „Sado“, und bedeutet, Freude daran zu haben, anderen Schmerzen zu bereiten.
Hingegen bedeutet Masochismus, der durch den Begriff „Maso“ abgekürzt wird, Freude daran zu haben, Schmerzen zu erleben.
Durch die Buchstaben SM wird Sadomasochismus mit all seinen Varianten repräsentiert, welche sich aus Sadismus und Masochismus zusammensetzen.

Mit Sadomasochismus, beziehungsweise den Abkürzungen Sadomaso oder SM, beschreibt man umgangssprachlich sexuelle Praktiken. Häufig werden mit dieser Bezeichnung aber auch Mischformen des Sadomasochismus mit verschiedenen fetischistischen Praktiken umschrieben.
Sadomasochismus tritt unabhängig von der sexuellen Orientierug und des Geschlechts auf.
Bei Sadomaso wird desweiteren zwischen einvernehmlichem Sadomaso und nicht einvernehmlichem Sadomaso unterschieden.
Darüber hinaus gibt es sowohl umgangssprachlich als auch therapeutisch verschiedene Verwendungen des Begriffs, die teils stark voneinander abweichen. Vor Allem unterscheiden sie sich aber durch die Frage, ob der Sadomasochismus eine mit anderen Vorlieben gleichberechtigte sexuelle Präferenz ist, oder ob es sich hierbei grundsätzlich um eine behandlungsbedürftige Störung des Sexualverhaltens, also eine Paraphilie, handelt.
Als behandlungsbedürftig wird Sadomasochismus aber erst dann verstanden, wenn die sexuelle Befriedigung ohne sadomasochistische Praktiken erschwert ist oder unmöglich erscheint, und dadurch bei dem Betroffenen ein entsprechender Leidensdruck entsteht.

Entstehung und Ursachen des Sadomasochismus


Zur Entstehung und den Ursachen des Sadomasochismus gibt es verschiedene Theorien.
In der Regel beziehen sich diese aber auf die jeweilige Ausprägung des Sadismus oder des Masochismus. Von daher lässt sich auch keine allgemeingültige Ursache für die Entstehung sadomasochistischer Vorlieben finden.
Im Gegensatz zu den meisten anderen sexuellen Präferenzstörungen ist Sadomasochismus aber eine Beziehungsparaphilie, die sich normalerweise auf das Ausleben innerhalb einer Beziehung ausrichtet, und deshalb jeweils ein Gegenstück benötigt, um ausgelebt werden zu können.
Sadistische Gewalttäter und extreme Masochisten werden auch häufig im Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch in der Kindheit zitiert.
Tiefenpsychologisch wird hier eine Störung in der Ablösung von der Mutter vermutet, was sich in der Angst äußert, sich von der Mutter lösen zu müssen, andererseits jedoch in der Angst davor, es nicht zu können. Deshalb lebt der Sadist seine ambivalenten Gefühle am Sexualpartner aus.
Auf der masochistischen Seite äußert sich diese Angst jedoch nicht durch Aggressivität, sondern durch Unterordnung. Deswegen bestraft man sich selbst für die negative Emotion gegenüber der Mutter. Andere Theorien gehen jedoch von einer individuellen biographischen Entstehung innerhalb der analen Phase aus, in der die Verbindung von Lust und Schmerz als lustvoll erlebt wird.

Seit wann gibt es Sadomasochismus


Schon seit dem 9. Jahrhundert vor Christus wurde in Artemis Orthia, einer der bedeutendsten religiösen Stätten der antiken griechischen Stadt Sparta, mit dem Kult der Orthia eine präolympische Religion praktiziert. Hierbei kam es zu regelmäßigen rituellen SM-Praktiken.
Eines der ältesten grafischen Zeugnisse sadomasochistischer Praktiken stammt jedoch aus einem etruskischen Grab in Tarquinia. In der „Tomba della Fustigazione“, dem „Grab der Züchtigung“, wurden nämlich Ende des 6. Jahrhunderts vor Christus zwei Männer dargestellt, wie sie eine Frau beim Liebesspiel mit einer Rute und der Hand schlagen. Ein anderes Zeugnis über SM findet sich im 6. Buch der Satiren eines antiken römischen Dichters, und ein weiteres Zeugnis zeigt sich im Satyricon, wo zur sexuellen Erregung eines Delinquenten gepeitscht wird.
Anekdotische Erzählungen über Menschen, die sich als Ersatz für Sex oder im Rahmen des Vorspiels freiwillig fesseln oder auspeitschen ließen, reichen bis ins 3. und 4. Jahrhundert zurück.
Auch im Kamasutra werden bereits vier Schlagarten beim Liebesspiel dargestellt, welche die zulässigen Trefferzonen für Schläge am menschlichen Körper und die Arten der lusterfüllten Schmerzenslaute des Bottoms beschreiben. Die Textsammlung weist desweiteren ausdrücklich darauf hin, dass Schlagspiele, genauso wie Kneifen und Beißen, beim Geschlechtsverkehr nur in gegenseitiger Übereinstimmung stattfinden dürfen, da sie nicht von Jedem als lustvoll empfunden werden. Aus dieser Sicht dürfte das Kamasutra den ersten schriftlich überlieferten Text über SM-Praktiken und -Sicherheitsregeln darstellen.
Einige Autoren sehen das mittelalterliche Phänomen der höfischen Liebe auch als eine spezielle Art des Sexualverhaltens, welche ihren Ursprung am Anfang des 18. Jahrhunderts hat, wo es in den westlichen Gesellschaften üblich wurde, Sexualverhalten medizinisch und juristisch zu kategorisieren. Berichte über auf SM spezialisierte Bordelle reichen sogar bis zum Jahr 1769 zurück.
Andere Quellen verwenden widerum eine wesentlich weiter gehende Definition und schildern SM-ähnliches Verhalten in noch früheren Epochen und aus ganz anderen Kulturräumen, wie beispielsweise die Gottesgerichte einiger amerikanischer Indiandervölker.

Woher stammen die Begriffe „Sadismus“ und „Sado-Masochismus“


Dank einer Reihe pornographischer, kirchenfeindlicher und philosophischer Romane, die er während verschiedener Gefängnisaufenthalte schrieb, wurde schließlich auch der französische Adelige aus dem Hause Sade bekannt.
Donatien-Alphonse-Francois, Marques de Sade wurde am 02. Juni 1740 in Paris geboren und verstarb am 02. Dezember 1814 in Charenton-Saint-Maurice bei Paris.
Seine Werke beeinflussten zahlreiche wichtige Bewegungen in Literatur und bildender Kunst. Sie nahmen sogar Freuds Prinzip von Eros und Thanatos um mehr als ein Jahrhundert vorweg.
Von Sade´s Namen wurde auch der Begriff Sadismus abgeleitet.

1905 stellte Sigmund Freud dann in seinen „Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie“ Sadismus und Masochismus als eine Krankheit aus der fehlerhaften Entwicklung der kindlichen Psyche dar. Dadurch beeinflusste er grundlegend die weitere Beurteilung des Themas auf Jahrzehnte hinaus.
1913 prägte schließlich der Wiener Psychoanalytiker Isidor Sadger in seinem Artikel „Über den sado-masochistischen Komplex“ erstmals den zusammengesetzten Begriff „Sado-Masochismus“.

Schlusswort


Abschließend sei noch gesagt, dass etwa fünf bis 25 Prozent der Bevölkerung regelmäßig Sexualpraktiken ausüben, die mit Macht und Ohnmacht, beziehungsweise der Lust an Schmerzen in Verbindung stehen. Allerdings wird der Bevölkerungsanteil mit entsprechenden Fantasien noch höher beziffert.
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